samedi 28 mai 2011

Die Mopsfamilie und die Vokuhila

Tja, liebe kleinen Freunde, manchmal ist das Leben genau wie der Anfang des Liedes von Merlene Webber, Hard Life:



Leider hat der JB weder die Mama noch den Papa in seiner Nähe, die ihm eine Antwort geben können. Stattdessen hat er seine lieben kleinen Freunde, den er alles erzählen kann und wird.

Es war nämlich so:
Der JB war mit der Mopsfamilie verabredet. Es wurde Marillenschnaps gierig getrunken und geplaudert und gelacht und geraucht.
Die Drei verbringen wie immer einen tollen Abend und verabschieden sich voneinander. Die Mospfamilie kehrt zurück nach Beauty Hill in einem republikfeindlichen dekadenten Mercedes, während der JB zurück zu seinem sozialistischen Palast in der Zone radelt mit Musik in den Ohren, und (falsch) voll lauter Stimme & Freude auf Joe Mansanos Life On Reggae Planet singt, und zwar:



Der JB ist also völlig guter sozialistischen & skinheadischen & arbeitslustigen Dinge, tritt seine Küche ein, vorbereitet sich Kaffee im alten Façon (d.h.: er muss kochendes Wasser regelmässig giessen — Kaffee schmeckt nämlich am besten so), hat vor die Restpfanne vom Mittag aufzuräumen (d.h.: Hähnchenkeulen mit Champignons und Spätzle, das alles im Weisswein gebraten — lekka!), nimmt den Restessen vom Kühlschrank aus (d.h.: die Restpfanne wollte ruhig und unbesehen mit dem Restessen kuscheln), wenn… wenn… wenn…
Wenn der JB, die Pfanne mit seiner linken Hand greifend, stosst mit seinem rechten Ellbogen auf das Kaffeedingsda, wo der Filter voller heissem Wasser & Kaffeepulver ist, dessen Inhalt… auf den Boden fällt. Oh neeeeeee…
Der JB hat nur Zeit nach hinten zu springen um nicht gebrannt zu werden, wenn… wenn… wenn…
Wenn der JB mit jetzt seinem linken Ellbogen auf das Restessen stosst, dessen Inhalt… in die Spüle fällt. Oh neeeeee…
Der JB fühlt sich nicht nur wie Merlene Webber, aber wie Calimero zugleich:
Die Welt ist so ungerecht.

Ja, die Welt und das Leben hinter ihr sind so ungerecht manchmal. Gerade jetzt, wenn der Abend so schön angefangen hatte.
Es war nämlich so, also:

Der JB war mit der Mopsfamilie verabredet. Es wurde Marillenschnaps gierig getrunken und über Sprachwissenschaft (what else?) geplaudert. Inwiefern? fragen laut und leise die lieben kleinen Freunde des JB, und sie haben Recht sich und den Anderen die Frage zu stellen.
Der JB lästerte nämlich über die Frisur einer gewissenen jüngeren Generation, die neulich keine andere schlechte gute Idee fand, eine Frisur aus den 80er Jahren nachzuäffen um sie wiederum auf ihren eigenen Schädel zu basteln. Das, wenn man alle diese Jahre Spass ohne Haare haben kann. Der JB meint das:


Dann entstand um den Tisch folgendes Gespräch.
Teil #2 der Mopsfamilie: Geht es um eine Vokuhila?
Teil #1 der Mopsfamilie (Teil #3 war zu Hause geblieben): Nee, Vokuhila bedeutet ja 'vorne kurz, hinten langs'. Hier ist es kurz um den Schädel und lang drauf.
Teil #2 der Mopsfamilie: Ja, danke, ich weiss, was eine Vokuhila ist.
Teil #1 der Mopsfamilie: Warum fragst du denn also?
Der JB: Das ist keine Vokuhila, das ist eine Rukuola.
Teil #1 & Teil #2 der Mopsfamilie: ??????
Der JB: Na: rundum kurz, oben lang. Rukuola. Also eine Ruccola-Frisur.


Aber moment mal, liebe kleine Freunde.
Sagt man die Vokuhila? Oder der Vokuhila?
Der JB verweiblicht "es", weil es eine Frisur heisst — aber sollte er "es" eigentlich vermännlichen, weil es der Haarschnitt ist???
Hmm… Gute Frage.
Was sagt der Duden dazu:


Also eindeutig die Vokuhila. Aber ARTE (der JB bittet seinen lieben kleinen Freunden: ARTE, hallo! A R T E!!!) war schon damals in Karambolage einer anderen Meinung. Denn:


Tja… Schwiiierig.
Der JB hasst diese Sprachenrätseln, die keine Lösung finden.
Also fragt er die Sprachwissenschaft.
Und, so überrumpelnd wie es sein mag, hat die Sprachwissenschaft eine Antwort parat. Eine gewisse Frau Dr. des. Agnes Jäger, bei der Uni Frankfurt am Main sagt:

Also ist Vokuhila ein Akronym, genauso wie Stasi für Staatssicherheit damals in der Zone stand oder FF, heutzutage in einigen Kreisen wo nichtverbale Kommunikation oft herrscht, für Faustficken steht — aber das ist eine andere Geschichte.
Bloss. Damit will der JB nur zeigen dass: würde man die Grammatik und die Linguistik mit ganz konkreten, bodenständigen Beispielen erklären, würden es weniger Fehler (sprich: der/die??? Vokuhila) gemacht.

Apropos bodenständige Beispiele und die Linguistik. Der Duden hat uns ja erklärt, dass Vokuhila "umgangssprachlich" ist. Ein gewissener Prof. Dr. habil. Norbert Fries bei der Lehrstuhl Syntax in der Humboldt-Universität zu Berlin vertieft diese unvermeidbare Realität, wo Worte wie Schwanz oder Vukuhila in den Lexemen und Syntagmas auftauchen:


Der Prof. Dr. habil. Norbert Fries bei der Lehrstuhl Syntax in der Humboldt-Universität zu Berlin vereinigt nämlich die Linguistik und die Soziologie, und betrachtet von daher die Jugendkultur von der… jenau: Soziolinguistik. Und welche Beispiele nimmt für sein Konzept der Unikonfirmität. Wieder jenau:


Der JB wundert sich, wenn es nicht die Frisur bezeichnen soll, was die/der Vokuhila überhaupt andeuten kann? Die Schamhaare? Näh, oder? Quatsch.
Aber moment mal. Jetzt haben wie sogar zwei Akronyme! Oj.
Keine Bange, liebe kleine Freunde, Wikipedia ist hier, um uns alllllles zu erklären:

Die Kombination des Vokuhila-Schnitts mit einem Schnurrbart führt zu einer Erweiterung des Begriffsspektrums. Man spricht in diesem Fall von Vokuhila-Oliba (wobei Oliba die Abkürzung für „Oberlippenbart“ darstellt) oder von Vokuhila-Mischna (wobei Mischna die Abkürzung für „mitSchnauzer“ ist). Während Oliba die in Deutschland verbreitete Bezeichnung ist, findet Mischna vorwiegend in Österreich Verwendung.

Aber jetzt haben die lieben kleinen Freunde des JB die Haare voll von diesen Begriffen und möchten gern ein Orgasmus bekommen beim Anschauen einer/s Vokuhila(s). Jawoll!
Hier, bitte schøn, die Wessiversion:


Und hier die Ossiversion, die die der JB am liebsten mag:


Denn, es sei so, wie die Uni-Leipzig uns auf ihrem Sprachportal es mitteilt, die/der Vokuhila sei sehr beliebt in der fussballistischen Welt gewesen. Und nicht nur das, sei sogar eine fussballistische und zeitliche Eigenschaft bei einigen Kickern:

Wort: Vokuhila-Frisur
Anzahl: 12
Häufigkeitsklasse: 18 (d.h. der ist ca. 2^18 mal häufiger als das gesuchte Wort)
Links zu anderen Wörtern:
Beispiel: 
Die Dänen sagen zu einer Vokuhila-Frisur in Anlehung an die unsäglichen Haartrachten der Fussballspieler in den Achtzigern: "Bundesligafrisur". (Quelle: spiegel.de vom 04.06.2005

Was übrigens das Online-Wörterbuch dict.cc uns auch bestätigt mit einem Synonym (nach dem Akronym, jetzt das Synonym):


Also mullet ist die Übersetzung der/der Vokuhila(s) auf englisch. Toll. Kann man bei nächstem Urlaub benutzen können/sollen/müssen/dürfen (und auf jeeeden Fall: dürfen!). Aber wie heisst es auf anderen Sprachen, wollen die kleinen lieben Freunde wissen??? Denn die sind genau wie der JB, sie urlaubieren nicht mehr in Amiland, wa? Wa!?! Sie fahren eher nach… zum Beispiel: Norwegen, mit ihrer hockeysveis:


Aber sie fahren nicht in den Iran. Oh nein. Das wollen wir nicht. Denn dort, erfährt der JB, sind nun Vokuhilas verboten. Seit letztes Jahr. Doch. Gugge mal, wie man so schøn auf sächsisch sagt:


Was macht dieser iranischer Herr?
Ja, er hat die neuen Vorschrifte der männlichen Frisuren und Haarschnitte bei einer Modeshow in Teheran präsentiert. Die englische Telegraph erzählt uns die ganze Geschichte:


Die Zeitung sagt nicht, ob eine skinheadische Frisur in Ordnung ist.

Auf jeden Fall. Seitdem wir in einem fussballistischen Kontext sind, nicht nur mit der Frisur, sondern auch mit dem Spiel sind… Denn bald fängt die Frauen-WM an, und der JB, zusammen mit der skankingen Band (mit Namen G & N), sich fast jedes Spiel anschauen wird — und der JB zeigt nur EIN Bild. Nur EIN:


Also, seitdem wir in einem fussballistischen Kontext sind, nicht nur mit der Frisur, sondern auch mit dem Spiel, können wir ALLE (der JB sagt ja: A L L E) so ein T-Shirt kaufen und täglich tragen (der JB sagt: T Ä G L I C H):


Ja, bei Publicwieving A L L E FC Vokuhila T-Shirts mit Mike Werner tragen.
Nun ja. Der JB merkt & spürt & fühlt, dass er der einzige so verkostümiert sein wird. Vielleicht wolen wir eher die Bob Marley-Version koofen, wa?


Na, G & N? Soll der JB für die skankige Band welche besorgen?
Doch, oder?

Denn, und der JB hat es hier auf dem tätowierten und rauchenden Blog schon mal gezeigt, Bob Marley liebte Fussball. Wie hier in Neuseeland:



Und, mit diesen tollen Bildern im Kopf, geht der JB seine Vokuhila-Kotelleten frisieren. Tschö-öh!

Aucun commentaire: